Anzeige
Rund ums Geld

„Hin und Her macht Taschen leer“

„Hin und Her macht Taschen leer“ Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen

Auf Bulle (steigende Kurse) und Bär (fallende Kurse) setzen: Wer sein Geld an der Börse anlegen will, sollte sich auskennen.              FOTO: DPA

Der Einstieg in den Aktienhandel: Was (Neu-)Anleger beachten müssen

LANDKREIS. Egal, ob Sparbuch, Anleihe oder Festgeld: Wer sein Geld anlegen möchte, bekommt dafür im Moment kaum Zinsen. Eine Situation, in der selbst konservative, risikoscheue Anleger über Aktienkäufe nachdenken. Doch wie und wo kauft man eigentlich Aktien?Aktien sind Unternehmensanteile. Sie werden an der Börse gehandelt – dort also gekauft und verkauft. Ihren Preis bestimmen Angebot und Nachfrage: Wollen mehr Anleger die Aktie kaufen als verkaufen, steigt der Kurs. Verkaufen sie hingegen mehr, gibt der Kurs nach. Entsprechend schwanken die Aktienkurse an der Börse.Privatpersonen haben meist keinen direkten Zugang zur Börse. Sie müssen ihre Aktiengeschäfte über eine Bank abwickeln – also ein Depotkonto einrichten, auf dem die Aktien liegen können. Das ist möglich bei jeder Bank oder Sparkasse. Dort muss zwar eine Handelsprovision für das Kaufen und Verkaufen der Aktien bezahlt werden, die Beratung ist dafür aber inklusive.Marc Tüngler von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz empfiehlt deshalb: Aktienneulinge sollten sich am besten an ihre Hausbank wenden. Oft erkundigt sich der Berater über die geplante Aktienanlage. „Diese Fragen bringen Selbsterkenntnis“, erklärt Tüngler. Denn bevor man sein Geld an der Börse investiert, sollte man für sich klären, was man riskieren kann und möchte – also welcher Anlagetyp man ist.„Jeder Anleger hat eine andere Ausgangsvoraussetzung“, sagt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Und weil das so ist, empfiehlt Christine Bortenlänger vom Deutschen Aktieninstitut (DAI): „Legen Sie ein Musterdepot an.“So könnten sich Anleger mit Aktien und Anlagen vertraut machen und ein Gefühl für Märkte entwickeln. Denn beim virtuellen Depot lassen sich Aktien verwalten und handeln, ohne dass echtes Geld eingesetzt werden müsse.Haben Anleger sich mit dem Thema vertraut gemacht und ein Depot eröffnet, müssen sie entscheiden, wie viel Geld sie anlegen. „Die individuelle Aktienquote sollte sich nach den persönlichen Vorlieben und der jeweiligen Lebenssituation richten“, sagt Bortenlänger.Keinesfalls sollte man sein gesamtes Vermögen nur in Aktien anlegen. Für kurz- und mittelfristige Konsumbedürfnisse müssen genügend Barreserven oder liquide Zinspapiere vorhanden sein – auf die man in Notfällen zurückgreifen kann. So beugt man zugleich der Gefahr vor, dass man Aktien verkaufen muss, wenn sich die Börse im Abschwung befindet. „Boomphasen wird es ebenso immer geben wie Phasen mit Kurseinbrüchen“, sagt Scherfling. Ein Zeithorizont von rund zehn Jahren hält der Verbraucherschützer für sinnvoll.Nach dieser erforderlichen Vorarbeit geht es dann los: Anleger müssen sich entscheiden, in welche Aktien sie investieren. Dabei gibt es ein paar Regeln zu beachten.„Streuung ist das A und O“, macht Roland Aulitzky von der Zeitschrift „Finanztest“ deutlich. Das heißt: Wer sich Aktien zulegt, sollte darauf achten, dass er in verschiedene Branchen und unterschiedliche Regionen investiert. So könne man das Verlustrisiko kleiner halten.„Die Mindeststreuung bei einzelnen Aktien sind acht bis zehn Stück“, sagt Scherfling. Dazu ist eine gewisse Kapitalgrundlage nötig. Wie viel, ist schwer zu sagen, da es Aktien in allen Preisklassen gibt.Mit dem Kauf ist es nicht getan. Der erfolgreiche Aktionär muss sein Depot „pflegen“, wie es die Börsianer nennen – sich also mit den Geschäften der Firma auseinandersetzen und das Marktumfeld im Blick behalten, in dem das Unternehmen tätig ist.Viele Hausbanken übernehmen dies aber auch und geben Tipps zum Kaufen oder Verkaufen von Wertpapieren. Das ist nötig, damit der Anleger reagieren kann, wenn Chancen oder Risiken sich ändern.Doch Vorsicht: Es ist nicht sinnvoll, ständig sein Depot umzuschichten, denn das kann teuer werden – schließlich kostet jeder Kauf und Verkauf Geld. „Hin und Her macht Taschen leer“, lautet deshalb eine beliebte Börsenweisheit. dpa

##publishingDate##

##topicTitle##

Der Einstieg in den Aktienhandel: Was (Neu-)Anleger beachten müssen