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Keine Scheu vor Sonderwünschen

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Falls versehentlich mal ein Fleck auf Glas, Teller oder Besteck ist, sollte man dies sofort dem Service-Personal mitteilen – nicht erst am Ende des Abends auf die Frage „Waren Sie zufrieden?“. Schlechter Stil des Gastes ist es auch, den Teller leer zu essen und danach zu behaupten, das Fleisch sei völlig versalzen gewesen. FOTOS: DPA

Was Gäste im Restaurant dürfen und wie Gastronomen darauf reagieren

LANDKREIS. Der größte anzunehmende Unfall lauert am Schluss. Wenn der Gast beim Abräumen der Teller auf die Frage „Waren Sie zufrieden?“ zur jähen Verblüffung des Personals mit „Nein“ antwortet, hat nicht nur die Küche versagt. „So etwas darf nicht passieren“, sagt die Unternehmensberaterin und Trainerin Anneli Gabriel. Denn dann habe die „Kommunikation“ zwischen Kunde und Service von Anfang an nicht gestimmt.Dass solcherlei Erschrecken am Ende des Mahls dennoch gelegentlich vorkommt, liegt aber nicht nur an fehlender Aufmerksamkeit der Servierkräfte, sondern ist oft auch Schuld des Gastes. „Die gastronomische Vielfalt ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen und zieht immer breitere Kreise an“, erläutert der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA). Jedoch hätten viele Gäste offenbar Hemmungen, ihre Wünsche und Bedürfnisse klar zu äußern.„Bei jedem Autooder Möbelkauf wird präziser bestellt als im Restaurant“, klagt Jörg Kracht. Er ist Etikette-Trainer und Berater für Tischkultur. Sein Appell lautet: „Sagen Sie auch in der Gastronomie immer genau, was Sie wollen. Und sagen Sie vor allem sofort, wenn etwas nicht stimmt.“

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Wer in ein Restaurant geht, darf sich ruhig danach erkundigen, welches Gericht für Allergiker geeignet ist und auch nett etwaige Sonderwünsche äußern.

Ob bei der Reservierung ein bestimmter Tisch gewünscht wird, das Menü nicht in allen Zutaten gefällt, eine Beilage zusätzlich bestellt wird oder der Wein nur glasweise ausgeschenkt werden soll: Solche Bitten sind für ein Restaurant normalerweise keine Zumutung. Das Eingehen darauf hält Kracht jedenfalls für eine Selbstverständlichkeit.

„Der Gast ist König, so lange er sich kaiserlich verhält“, wandelt der Tischkultur-Fachmann eine weitere einschlägige Redensart ab – und fordert die Gäste prinzipiell zu großer Mitteilsamkeit auf: „Geben Sie schon bei der Reservierung so viele Informationen wie möglich – auch, ob beispielsweise ein Geburtstag oder Hochzeitstag gefeiert werden soll.“

Egal, was der Gast wünsche: Laut Etikette-Kenner Kracht sind Belehrungen oder hochgezogene Augenbrauen für das Servicepersonal tabu. Falls jemand zum Steak unbedingt die Dillsahne des Fischgerichts haben möchte, sei das eben so.

Gabriel sieht hier allerdings den Punkt erreicht, an dem „der Küchenchef noch einmal nachfragen sollte, ob der Gast sich wirklich sicher ist“. Schließlich gebe es einen Ruf zu verlieren, wenn das ausgelieferte Gericht geschmacklich nicht harmoniere.

Vegetarische Varianten, ein Austausch der Beilagen oder halbe Portionen seien ebenfalls kein Problem. „Wobei man bei halben Mengen anschließend nicht mit genau halbierten Preisen rechnen sollte“, macht Kracht deutlich. Der Aufwand in der Küche für einen „Seniorenteller“ sei schließlich der selbe.

Falls die aufgetischten Speisen trotzdem nicht zufrieden stellen, sollte umgehend – nach wenigen Bissen – reklamiert werden. Den Teller leer zu essen und danach zu behaupten, das Fleisch sei völlig versalzen gewesen, hält Gabriel für schlechten Stil – „und auch für unglaubwürdig“. dpa

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