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25 Jahre Leonard Metalltechnik GmbH

„Man muss flexibel sein, wenn man längerfristig existieren möchte“

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Jens Leonhard – hier mit Ehefrau Claudia – blickt im SN-Interview zufrieden auf das 25-jährige Bestehen seiner Metallbau- und -technikfirma zurück. Foto: rg

Interview mit Firmengründer und Geschäftsführer Jens Leonhard

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Dieser Grobzerkleinerer mit handgeschweißter Aufpanzerung ist eine Spezialanfertigung für einen Industriekunden gewesen.
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Solche Verladeschleusen sind eine Eigenentwicklung von Jens Leonhard. Sie bestehen aus einer kompletten Einheit mit Ladebrücke und Torabdichtung sowie Wand- und Deckenverkleidung. Dadurch werden die zu transportierenden Waren optimal vor Witterungseinflüssen geschützt. Für die Verladung von temperaturgeführten Gütern gibt es das komplette System auch als isolierte Ausführung. Die thermische Trennung zwischen Lagerhaus und Verladesystem sorgt laut Leonhard zudem für eine spürbare Senkung der Energiekosten.

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Der Treppenbau ist seit jeher ein wichtiges Standbein des Unternehmens gewesen. Jede Treppe wird nach Maß und Kundenwunsch gefertigt und ist somit stets ein Unikat.
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Herr Leonhard, was hat Sie 1993 dazu bewogen, sich selbstständig zu machen und Ihren Job als Metallbau- Geselle an den Nagel zu hängen?

Zu der Zeit war ich in einem Ingenieurbüro beschäftigt und meiner Meinung nach nicht so wirklich ausgelastet, so dass ich nach dem Job am frühen Nachmittag zur Schmiede von Fritz Wehrmann gefahren bin und dort zusätzlich gearbeitet habe. Das hat mir so gut gefallen, dass ich – in meinem jugendlichen Leichtsinn – den sicheren Bürojob an den Nagel gehängt und mich selbstständig gemacht habe.

Von wem haben Sie in den ersten Monaten und Jahren die meiste Unterstützung erfahren?

Von meiner Frau Claudia, von meinem „Lehrmeister“ Fritz Wehrmann und von vielen guten Freunden. 

Wie sah diese Unterstützung aus?

Meine Frau hat am Wochenende unsere Büroarbeiten erledigt, denn sie war zu dem Zeitpunkt ebenfalls anderweitig tätig. Unter der Woche habe ich Geländer oder ähnliche Sachen angefertigt. Und am Wochenende haben mir Familienangehörige und gute Freunde bei der Montage geholfen, wenn dies bei dem einen oder anderen Bauvorhaben notwendig war.

Sie haben Ihren früherer „Lehrmeister“ Fritz Wehrmann erwähnt. Welche Rolle spielte er damals in Ihrem Leben?

Eine sehr große Rolle: Ich habe ihn 1990 kennengelernt – nach meiner Ausbildung bei der Firma Beißner Metallbau. Ich habe zunächst bei ihm als Geselle gearbeitet – für ungefähr drei Wochen. In dieser Zeit mussten wir feststellen, dass wir beide überhaupt nicht miteinander klarkommen. Es gab einfach zu viele Gegensätze. Aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an. Zudem war ich von seinem Fachwissen dermaßen begeistert, dass ich irgendwie nicht loslassen konnte. Ich denke, umgekehrt war es genauso. Fritz Wehrmann konnte mit einfachen Mitteln und Tricks Sachen reparieren oder fertigen, die für mich ohne moderne Maschinen unvorstellbar waren. So etwas lernt man in keiner Schule. 

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Wer einen neuen Balkon bauen oder einen alten sanieren möchte, ist bei Jens Leonhard an der richtigen Stelle. Der Metallbaumeister entwickelt in enger Abstimmung mit jedem einzelnen Kunden passgenaue Lösungen, die sich gut in die Umgebung einfügen.
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Wie kam es Anfang dieses Jahrtausends dazu, dass Sie sich vom reinen Handwerksbetrieb zu einem Metalltechnik-Unternehmen weiterentwickelt haben?

Ich habe schon immer gerne experimentiert. Außerdem genügt meiner Meinung nach ein einziges Standbein heutzutage nicht mehr. Man muss flexibel sein, wenn man längerfristig existieren möchte. Also habe ich versucht, meine Ideen nicht nur in der Bauschlosserei umzusetzen, sondern auch im industriellen Bereich. Glücklicherweise hat sich das gelohnt, denn es sind Produkte entstanden, die wir auch heute noch fertigen.

Sind Sie rückblickend mit der Entwicklung Ihrer Firma zufrieden?

Ich bin sogar sehr zufrieden. Vor allem, weil ich ein super Team hinter mir habe, auf das ich sehr stolz bin.

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Auch diesen künstlichen Teich mit Terrasse und Unterwasserbeleuchtung haben Jens Leonhard und sein Team entworfen, gebaut und installiert.

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Gibt es im Nachhinein Entscheidungen, die Sie aus heutiger Sicht lieber anders getroffen hätten?

Nein. Wo gehobelt wird, fallen auch Späne. Und Fehler gehören zum Leben und zum Unternehmerdasein dazu.

Welches ist die aktuell beziehungsweise künftig größte Herausforderung für Ihr Unternehmen?

Zuallererst fallen mit hier die erforderlichen Zertifizierungen ein, die man für die Herstellung bestimmter Produkte benötigt. Immer komplexer wird zudem der Datenschutz. Und dann werden wir eines Tages hier im Betrieb vor der Frage stehen, wie die Nachfolgereglung aussehen wird, wenn meine Frau und ich uns irgendwann aus der Firma zurückziehen.

Abschließend eine private Frage: Was machen Sie, wenn Sie den beruflichen Stress hinter sich lassen und einfach mal abschalten möchten?

Ich fahre sehr gerne Motorrad und versuche, möglichst viel Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Hin und wieder gönnen wir uns auch mal eine schöne Reise.