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Musik spielt eine große Rolle

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Alexander zu Schaumburg-Lippe im Gespräch mit „Spätlese“-Autorin Vera Wedig. FOTO: PR

Wahlheimat für Senioren

Von Vera WedigWer in Bückeburg etwas unternehmen möchte, kann sich Stadtpläne, Fahrradkarten, Prospektmaterial, Tickets für Veranstaltungen und bei Bedarf auch ein Pflaster für wund gelaufene Füße in der Tourist-Information an der Langen Straße besorgen. Die Spätlese hat sich mit Schlossherr Alexander zu Schaumburg-Lippe unterhalten und bei ihm nachgefragt, was seine Highlights in Bückeburg sind.„Oh, eine ganze Menge“, sagt der Schlossherr. „Ich denke, dass vielen Leuten das Schloss einfällt oder die Landpartie. Da ich im Schloss wohne, mir natürlich auch.“ Das sei aber nicht alles: „Mir fallen auch noch viele andere Dinge ein, wie zum Beispiel das Bürgerschießen, die Schaumburger Märchensänger und automatisch auch der Jugendchor, die als Keimzelle der Musik hier eine große Rolle spielen.“ Deswegen gäbe es in Bückeburg auch so viele Musiker. „Dabei denke ich auch an die vielen Jamsessions und Konzerte, die von lokalen Musikern hier veranstaltet werden.“ Auch das Kulturleben – „das aber nicht nur vom Kulturverein präsentiert wird“ – gestalte sich überaus facettenreich. Zahlreiche Kultur-Vereine würden dem kaum nachstehen.„Wir können als Kleinstadt stolz darauf sein, dass wir einen Kulturverein haben, der große internationale Kultur hier in den Ort bringt. Das ist nicht selbstverständlich“, betont Alexander zu Schaumburg-Lippe. Auf das schöne und auch historisch bedeutsames Stadtbild ist er ebenfalls stolz.Einen Nachtwächter-Rundgang, verrät der Schlossherr, hat er bislang noch nicht mitgemacht. „Ich bin erstaunt, wie sehr sich das, was wir als historische Wahrheit nehmen, ständig durch neue Erkenntnisse der Forschung und Wissenschaft ändert. Vieles, was ich als Kind gelernt habe über diese Stadt, die Geschichte meiner eigenen Familie und über das Schaumburger Land, ist längst nicht mehr gültig und überholt.“Es sei immer wieder interessant, sich über diese Fortschritte zu informieren und seine Kenntnis auf den neuesten Stand zu bringen. „Mein Lieblingsplatz ist, wenn ich einen herauspicken würde, das Park-Café ,Lillys‘.“ Das sei ein außerordentlich schöner Ort, „besonders wenn es dunkel wird und die Bäume angestrahlt werden“.Auf den Beginn des Rentenalters angesprochen antwortet der Schlossherr: „Ich glaube nie.“ Jedoch werde er aus seinen Tätigkeiten graduell ausscheiden. Wobei: „Das meiste wird so bleiben, wie es ist.“ Auch einen Generationenübergang werde es wahrscheinlich nicht geben. „Das war früher üblich, das finde ich aber heute nicht mehr sinnvoll. Wenn man einen so klugen und begabten Sohn hat wie ich, dann soll er mal raus in die Welt und da was lernen und selbst was aufbauen.“

Alexander zu Schaumburg-Lippe im Spätlese-Gespräch / Lieblingsplatz im „Lillys“

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Ruth und Dietmar Kampe PR

Wahlheimat für Senioren

Interview mit zwei zugezogenen Bückeburgern

Von Renate Jeschke

Aus der Bundeshauptstadt nach Bückeburg: Ruth und Dietmar Kampe hat es aus Berlin in die ehemalige Residenzstadt verschlagen. Im Interview verraten der Spätleseautor und seine Frau, was das Leben auf dem Land für sie ausmacht und was ihnen an Bückeburg gefällt.

Frau Kampe, warum sind Sie damals aus Berlin nach Bückeburg gekommen?


Ruth Kampe: Da müssen Sie meinen Mann fragen. Ich wollte nie wieder in eine Kleinstadt ziehen. Ich habe bis zu meinem elften Lebensjahr in Lippstadt gewohnt. In meiner Erinnerung war es dort eng und spießig.

Dietmar Kampe: Ja, ich wollte wirklich weg von Berlin. Ich bin in West-Berlin aufgewachsen und hatte unter der Begrenzung durch die Mauer sehr gelitten. Außerdem hatten wir dort eine für damalige Verhältnisse sehr teure Mietwohnung. Eines Tages erzählten uns Bekannte begeistert von Bückeburg. Sie hatten dort schon vor vielen Jahren eine Wohnung für ihren späteren Ruhestand gekauft. Nun sei in ihrem Haus eine Wohnung zu verkaufen.

Ruth Kampe: Die Wohnung erschien mir im Vergleich zu unserer Berliner Wohnung eng und dunkel. Die Tapeten waren schmutzig und der Parkettboden im Wohnzimmer hatte einen großen Wasserschaden.

SN: Und warum sind Sie dann doch nach Bückeburg gezogen?

Dietmar Kampe: Trotz aller Mängel hatten wir schon gesehen, dass die Wohnung gut geschnitten ist. Aber vor allem war der Kaufpreis wirklich sehr günstig.

Sie leben jetzt schon seit fast 19 Jahren in Bückeburg. Sind Sie hier endlich angekommen?

Ruth Kampe: Ich habe längst meinen Frieden mit Bückeburg gemacht und fühle mich richtig wohl. Wir haben hier inzwischen Bekannte, mit denen wir viel unternehmen. Ich mag ganz besonders die Fußgängerzone. Beim Cappuccino in einem der Cafés bleibt man selten lange allein. Wenn ich heute nach Bückeburg zurückkomme, komme ich nach Hause.

Dietmar Kampe: Obwohl die Entscheidung für Bückeburg ja rein zufällig war, haben wir sie letztlich nicht bereut. Hier gibt es alles, was wir zum Leben brauchen. Gute Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte aller Fachrichtungen und zwei große Krankenhäuser in der Nähe, ein tolles Schwimmbad und vor allem einen Bahnhof, von dem wir in einer dreiviertel Stunde in Hannover und in zweieinhalb in Berlin sein können.

Hatten Sie denn nie Heimweh nach Berlin gehabt?

Ruth Kampe: Natürlich! Schließlich wohnt meine Familie immer noch dort, aber wir telefonieren fast täglich und treffen uns regelmäßig.

Dietmar Kampe: Wir waren in Berlin sogar schon auf Wohnungssuche gewesen. Doch bei allen möglichen Angeboten hatten wir immer unser Zuhause in Bückeburg im Hinterkopf. Dagegen kam die Großstadt nicht an.

Untrennbar mit dem VfL verbunden

Das Ehepaar Hößler engagiert sich seit mehr als 50 Jahren in allen Bereichen des Vereins

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Das Ehepaar Roswitha und Hans Hößler vor dem VfLWappen am Bückeburger Kabinentrakt. FOTO: FW

Von Fritz Wehling

Seit 54 Jahren sind Roswitha und Hans Hößler in Liebe als Ehepaar vereint und fast ebenso lange mit dem VfL Bückeburg „verheiratet“. Ihr Name ist untrennbar mit den grün-weißen Vereinsfarben verbunden. Beider Herz schlägt für „ihren VfL“, für den sie seit Jahrzehnten in vielfältigen Funktionen mit herausragendem persönlichen Einsatz ein gewaltiges Aufgabenspektrum wahrgenommen haben und auch heute noch ausüben.

„Die Freude am Helfen und der Umgang mit Menschen stehen im Vordergrund“, betont das umtriebige Ehepaar, das sich stets auf neue Herausforderungen freut. Das sei „eine sich selbst belohnende Tätigkeit“. Jedoch: „Ohne Kommunikation geht gar nichts in einem stets zu knüpfenden Netzwerk.“

Roswitha Hößler (71) war als gebürtige Bückeburgerin nach ihrer Schulausbildung im elterlichen Radio- und Fernsehgeschäft Wesselmann tätig, bis sie ihren in Hattingen geborenen Ehemann kennenlernte. Hans Hößler (77) fand 1961 als Angehöriger der Bundeswehr den Weg in die ehemalige Residenzstadt. Das Ehepaar hat drei erwachsene Kinder und ein Enkelkind.

Der 77-Jährige – als gebürtiger Ruhrpottler eingefleischter Fan des FC Schalke 04 – war 33 Jahre als Zivilist beim Wetterdienst auf dem Flugplatz Achum tätig und ist seit mehr als 50 Jahren mit dem VfL in unterschiedlichen Vorstandsfunktionen verwachsen. Als Fahrer der Jugend wurde er schon 1973 zum Fußballobmann in den Vorstand gewählt, agierte als Betreuer der Herrenmannschaft und auch als Pressesprecher. Das Amt des Obmanns bekleidet er heute noch, ist jeden Vormittag in der Geschäftsstelle des Vereinsheims zu finden, wo er administrative Aufgaben gewissenhaft erledigt.

Als Vertrauter der Spieler hat er im Verlauf der Jahrzehnte hautnah nicht nur deren persönlichen Werdegang, sondern auch zahlreiche sportliche Aufstiege miterlebt. Misserfolge und Abstiege waren natürlich auch dabei. Das Highlight ist sicher die Teilnahme an der ersten DFB-Pokalhauptrunde gewesen, als „sein“ VfL in Obernkirchen vor über 6000 Zuschauern auf Eintracht Braunschweig traf – und verlor. Auch heute noch springt Hans Hößler in Notfällen in der Vereinsarbeit ein. So kreidet er mitunter das Spielfeld ab.

Ehefrau Roswitha, deren Herz ebenso heftig für den VfL schlägt, hat mehr als 20 Jahre die Gastronomie im Vereinsheim betrieben und pflegt heute noch den Kabinentrakt. Auch sorgt sie für eine akribische Trikotwäsche. Zudem freuen sich die Spieler bei Auswärtsspielen auf die von ihr vorbereiteten Lunchpakete. „Der VfL war und ist unser Lebensinhalt. Wir haben vorbehaltlos an einem Strang gezogen und uns immer gegenseitig unterstützt“, bekräftigt sie.

Bei Heimspielen betreut Roswitha den VfL-Fanshop, begleitet in der Regel das Team im Bus zu Auswärtsspielen und fiebert mit. Die gemeinsamen Urlaube haben die Eheleute stets in die fußballerische Winterpause gelegt. „Nur da waren wir ja abkömmlich“, erklären beide schmunzelnd. Diese Zeit verbrachten sie in der Regel auf den Kanaren. „Jetzt ist eines unserer Lieblingsziele Lüneburg mit seinen besonderen Reizen“, verraten sie. Roswitha ist übrigens Fan der Fernsehkultserie „Rote Rosen“, die dort gedreht wird. „Wir waren schon bei Aufnahmen im Studio dabei“, verrät sie.

Der VfL kann sich glücklich schätzen, mit dem rührigen Ehepaar Hößler Mitglieder in seinen Reihen zu haben, die mit großer Leidenschaft das Vereinsleben tatkräftig unterstützen und prägen.