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Unbedingt vorbeugen

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Muss der Keller ausgepumpt werden, kann das teuer werden. Für solche Schäden kommt in der Regelnur die Elementarschadenversicherung auf. FOTO: PR.

Vorsicht vor Kabelbränden

LANDKREIS. Alles Gute kommt von oben? Nicht unbedingt. Während die Natur oft dringend Regen braucht, vermiest der Niederschlag so manchem die Laune. Massiver Regen kann sogar Schaden anrichten: Bäche treten über die Ufer, Keller laufen voll. Hausbesitzer haben dann mit der Rettung von Hab und Gut zu tun. Finanziellen Ersatz gibt es nur mit der richtigen Versicherung.

Risiko Starkregen: Überfluteter Keller ist oft nicht versichert

In Deutschland regnet es seit fast 20 Jahren immer häufiger immer stärker. Oftmals sind es eng begrenzte Gebiete, auf die Wassermassen für wenige Minuten kräftig niederprasseln. Solchen Starkregen kann es in allen Regionen geben. „Insbesondere kurze heftige Niederschläge treten in ganz Deutschland mit ähnlich hoher Wahrscheinlichkeit auf“, sagt Katharina Lengfeld vom Deutschen Wetterdienst.

Der DWD warnt vor Starkregen, wenn entweder in einer Stunde zwischen 15 und mehr als 40 Liter Wasser auf einen Quadratmeter fallen oder in sechs Stunden zwischen 60 oder mehr Liter herunterkommen. Auf Dauerregen folgen oft Überschwemmungen.

Regen wird oft unterschätzt

Obwohl fast überall mit Starkregen und Überschwemmungen zu rechnen ist, unterschätzen Hausbesitzer nach Ansicht des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) das Risiko. Lediglich sechs Prozent hätten es auf dem Schirm, konstatiert die Branchenvertretung auf Basis einer Umfrage. Dabei sind die Schäden enorm. Rund eine halbe Milliarde Euro war es 2019.

Meistens trifft es den Keller. „Doch für Schäden durch Hochwasser, plötzliche Unwetter und Starkregen kommt weder die normale Hausratnoch die Wohngebäudeversicherung auf“, erläutert Julia Alicia Böhne vom Bund der Versicherten.

Damit fällt der Schutz weg für alles das, was gemeinhin im Keller untergebracht ist: Heizungs- und Elektroanlagen, Öltanks, Kühltruhen, Waschmaschinen, alte Möbel, Getränke und Werkzeug sowie gerne auch das teure E-Bike. Im Untergeschoss lagern Gegenstände im Wert von durchschnittlich rund 15 400 Euro, hat der GDV ausgerechnet.

Die zerstörten Sachen müssen Hausbesitzer meist aus eigener Tasche ersetzen. Das kann ins Geld gehen – zumal oftmals nicht nur Inventar in Mitleidenschaft gezogen ist, sondern auch das Haus selbst. Das hat kostspielige Sanierungsarbeiten zur Folge.

Risiko lässt sich versichern

Wer das nicht selbst bezahlen will, sollte über eine Elementarschadenversicherung nachdenken. „Diese gibt es als Zusatz zur Wohngebäudebeziehungsweise Hausratversicherung“, erläutert Böhne. Die Police deckt sowohl Naturgefahren wie Starkregen, Überschwemmung, Schneelawinen und Erdbeben als auch Rückstau ab. Ein solcher entsteht, wenn Wasser durch die Kanalisation ins Gebäude eindringt.

Die Elementarversicherung leistet bis hin zum Neubau eines Hauses und deckt Kosten für eine andere Unterkunft und mögliche Mietverluste ab. Liegt ein Haus in der Nähe eines Fließgewässers, sollte dies bei Vertragsabschluss unbedingt angegeben werden. Die Risiken Hagel, Sturm und Feuer sind in der klassischen Gebäudeversicherung inbegriffen.

Bauliche Maßnahmen helfen

Marc Ellinger vom Verband Privater Bauherren (VPB) empfiehlt, bereits beim Hausbau auf Schutz vor Wassermassen zu achten. „Das Gebäude sollte so profiliert sein, dass Wasser vom Haus wegläuft und Kellerfenster nicht Richtung Keller entwässern.“

Eine Rückstausicherung hält Ellinger für ein Muss: „Sie verhindert, dass Wasser aus der Kanalisation ins Haus zurückfließt.“ Entweder die Lichtschächte oder die Kellerfenster sollten bei Druckwasser oder aufstauendem Sickerwasser druckwasserdicht ausgebildet sein.

Wartung dokumentieren

Kommt dennoch Wasser rein, greift die Elementarschadenversicherung. Voraussetzung hierfür sei jedoch, dass der Eigenheimbesitzer die Rückstausicherung regelmäßig betätige und warten lasse. „Das vergessen die meisten Menschen jedoch“, warnt Ellinger aus Erfahrung. Die Wartung müsse dokumentiert werden, so der Fachmann: „Deshalb am besten die Rechnung aufbewahren.“ dpa

Vorsicht vor Kabelbränden

Unter Strom: Dauerhaft überlastete Leitungen sind gefährlich

LANDKREIS. Es ist ein Ärgernis, das viele Haus- und Wohnungsbewohner kennen: Die Sicherung fliegt raus, wenn zwei Elektrogeräte gleichzeitig laufen. Besonders häufig passiert das in Altbauten, wenn sich zwei Geräte einen Stromanschluss teilen – weil die Elektroanlagen hier häufig veraltet sind. Und das kann unter Umständen sogar gefährlich werden: Es droht ein Kabelbrand.

Alternde Leitungen können brennen

In der Regel springt die Sicherung raus, wenn die Leitungen überlastet sind. Sind Leitungen dauerhaft leicht überlastet, also beispielsweise, wenn immer wieder Herd und Spülmaschine in der Küche gleichzeitig angeschaltet sind, dann altern sie auch schneller, erklärt Klaus Jung, Geschäftsführer des Fachverbands Elektroinstallationssysteme im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). „Infolgedessen wird ihre Isolierung porös, und die Kabelbrandgefahr steigt.“

Jungs Tipp: „Bei allen Geräten größer oder gleich zwei Kilowatt Anschlussleistung muss die Elektroleitung fest mit dem Gerät verbunden sein, also nicht über eine Steckverbindung.“ Diese Geräte müssen außerdem über einen separaten Stromkreis betrieben werden.

Moderne Geräte überfordern alte Anlagen

Elektroanlagen in Wohngebäuden sind häufig zwischen 35 und 50 Jahre alt. „Damals gab es manche dieser Geräte noch gar nicht, beziehungsweise nicht in der heutigen Vielzahl“, erklärt Jung. „Das heißt, die Elektroanlagen sind für die Zeit der Erstehung konzipiert und heute überfordert – oder werden über der Belastungsgrenze betrieben.“

Dadurch würde in vielen Gebäuden die Brandgefahr ansteigen, warnt der Experte. Im übertragenen Sinne sei dieses Phänomen mit erhöhtem Blutdruck und dessen Wirkung auf die menschlichen Adern zu vergleichen: „Ein schleichender Prozess mit einem oft dramatischen Ausgang.“ dpa